Foto: Hans Regenauer
Schön zu erkennen sind die Pollen im Haarkleid…

Biene ist nicht gleich Biene.
Dies muss man dafür als erstes wissen, denn es gibt „Honigbienen“ und „Wildbienen“. Deshalb erstmal einige Erklärungen vorweg.

In Deutschland werden verschiedene Rassen und Unterrassen der Honigbiene von Imkern gehalten. Es gibt auch noch einige wild lebende Honigbienenvölker. Diese werden jedoch leider immer weniger da die Varroamilbe, ein Parasit, ihnen sehr zu schaffen macht. Dieser Parasit kommt aus Asien und ist in den siebziger Jahren in Deutschland eingeschleppt worden. Da die heimischen Honigbienen den Parasiten nicht kannten sind ihnen viele Bienenvölker zum Opfer gefallen. Daher stammt auch ursprünglich der Begriff „Bienensterben“. Heute haben die Imker gelernt mit dem Parasiten zu leben. Einige Völker haben inzwischen auch Möglichkeiten gefunden die Varroamilbe zu bekämpfen und man arbeitet auch an Zuchtvölkern die varroaresistent sind. Ein weitere Punkt für die wenigen wild lebende Honigbienenvölker sind unser Wälder und Landschaften die inzwischen so aufgeräumt sind, das kaum noch hohle Bäume oder andere Nistmöglichkeiten vorhanden sind.

Wenn heute von Bienensterben gesprochen wird, muss man eigentlich von Insektensterben sprechen. Die Biene wurde jedoch als „Leittier“ ausgewählt, da sie einen guten Ruf besitz. Hätte man die Wespe ausgewählt würde es vermutlich deutlich weniger Anhänger geben. Fakt ist, eine gesunde Umwelt benötigt alle Insekten.
Wildbienen gibt es in Deutschland ca. 580 Arten, die bekannteste ist wohl die Hummel. Sie ist gleichzeitig eine der wenigen staatenbildenden Bienen. Ungefähr kann man sagen das ein Drittel der Wildbienen auf der Roten Liste steht, ein Drittel gefährdet ist, und ein Drittel ungefährdet. Viele Wildbienen leben solitär(als Einzeltier) und sind sehr spezialisiert. Sowohl was den Nistplatz, als auch was die Nahrung angeht. Das Insektensterben hat verschieden Ursachen und wir alle haben es in der Hand dies zu ändern. Es ist nicht die Aufgabe einer Personengruppe, seinen es die Landwirte, Politiker, Förster oder Kraftfahrer, sondern jeder muss seinen Beitrag leisten.

Deshalb haben wir beschlossen das es bei uns, allen Biene gut gehen soll, nicht nur unseren Bienen. Natürlich fördern wir mit vielen Maßnahmen auch unsere Bienen, jedoch ist auch immer ein großer Nutzen für die gesamte Insektenwelt vorhanden. Sicher ist nicht alles richtig was wir machen, aber besser etwas falsch machen, wie die Hände in den Schoß legen und gar nichts machen. Verbesserungsvorschläge sind gern willkommen.

Informieren sie sich gut über einfache aber wirkungsvolle Möglichkeiten den Bienen zu helfen.(s. dazu auch hier) Einen grundlegenden Fehler sollten sie jedoch von vornherein vermeiden:

Stellen sie nie Honiggläser zum Ausschlecken in den Garten oder vor Bienenbeuten, der Resthonig ist in ihrem Tee viel besser aufgehoben(Glas mit warmen Tee ausspülen und trinken). Auch auf Zuckerwasser in einer flachen Schale als Ersatznahrungsquelle sollten sie verzichten. Beides stellt eine Gefahr für alle Bienen dar. Insbesondere in ausländischem Honig finden sich viele Faulbrutsporen(für Menschen ungefährlich). Faulbrut ist in Deutschland eine meldepflichtige Bienenseuche. Wenn sie solche Nahrungsquellen anbieten werden sich sicher viele Bienen und andere Insekten einfinden und das Angebot nutzen. Aber sie helfen damit aktiv bei einer Verbreitung vieler Bienenseuchen und Bienenkrankheiten. Dies ist sicher nicht in ihrem Sinn!!! Bieten sie lieber natürliche Nahrungsquellen an.

Wir unterstützen die Bienen mit folgenden Maßnahmen. Vielleicht ist auch für ihre Gegebenheiten ein Lösungsvorschlag dabei.
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Torf freie Blumenerde
Wenn wir Blumenerde kaufen achten wir explizit darauf, dass diese torffrei ist. Dies ist nicht immer offensichtlich und „Bio“ ist auch nicht gleich troffrei. Sicher hilft nur der Blick in die Zusammensetzungsliste, hier darf nix von Torf oder Moor stehen. Denn Torf ist nichts anderes als getrocknetes Moor und Moore sind wichtige Lebensräume für Bienen und Insekten. So kann jeder auch beim Einkauf Bienen schützen…

Standort unserer Völker
Es wird immer mehr vermutet das es eine Nahrungskonkurrenz zwischen Honig und Wildbiene gibt. In unseren Steingärten, hochglanz Rasenflächen und ausgeräumter Kulturlandschaft wachsen immer weniger Blühpflanzen. Wir Imker nennen das „grüne Wüste“. Dazu gibt es viele Studien mit vielen Ergebnissen. Die einen reden von Nahrungskonkurrenz zwischen Wild und Honigbienen die Anderen sage „ist kein Problem“. Vom Grundgedanken klingt es für uns nur logisch das sich die Bienen Konkurrenz machen, normalerweise würden sicher keine 40 Völker auf 100m² nisten und alles ausbeuten was da ist. Und schon gar nicht ohne die dortige Wildbienenpopulation zu beeinflussen. Dennoch braucht es Beide, da sie sich in vielen Dingen ergänzen. Deshalb sind an unseren Standorten max. 5 Völker zu finden. Zwischen den Standorten ist dann in etwa die Distanz die dem normalen Flugradius entspricht. So versuchen wir eine gleichmäßigere Bestäubung, Nutzen für unsere Bienen und Freiraum für Wildbienen zu gestalten. Dies bedeutet für uns natürlich Mehrarbeit, aber es ist sicher die Sache wert.
Ferner sind die Standorte so gewählt das die Wege zu unserem Zuhause kurz sind. So vermeiden wir unnötige Kilometer, auch wenn es sicher ertragreichere Standorte gäbe. Auf Wanderungen mit den Bienen verzichten wir ganz.

Aufklärungsarbeit
Wir beteiligen uns gerne an Aktionen. Sei es in Verbindung mit dem Imkerverein Hameln auf den Hamelner Umwelttagen oder auf eigenen Aktionen in Baumärkten(Blühpflanzen, Bienenweide, etc) oder Schulen.

Bienen und Insektenfreundliche Gestaltung unseres Gartens
Hier haben wir diverse Projekte bereits umgesetzt und noch einige geplant. Schaut unter „Unsere Projekte

Für unsere Bienen…
Das erfahren sie hier…